Hundehalter müssen täglich an die frische Luft. Doch die tägliche Runde um den Block ist zugegeben nicht gerade der ultimative Nervenkitzel. Zeit, mal wieder Abenteuer zu erleben – zieht den imaginären Indiana-Jones Hut auf und nehmen Euren Vierbeiner mit auf Schatzsuche – mit Geo-Caching!
Hunde sind wie Kinder: Sie lassen sich leicht begeistern und sind immer für ein Hunde-Abenteuer zu haben. Mit Geocaching können Zwei- und Vierbeiner, statt gähnend durch den Park zu schlurfen, gemeinsam knifflige Aufgaben angehen, unbekannte Gebiete erkunden und auf längst vergessenen Pfaden wandeln. Das ist alles andere als alltäglich, das weckt nicht nur im Menschen Indiana-Jones-Feeling, sondern macht auch Vierbeinern einen Mordsspaß!
Geocaching ist eine weltweite Bewegung, die am besten als Schatzsuche via GPS bezeichnet werden kann - eine Freizeitbeschäftigung, die mit Spaß und Spannung zurück zur Natur führt und für Hund und Halter eine echte Abwechslung bietet.
Hunde lieben Abwechslung
Die Idee des Geocaching ist denkbar einfach: Jemand hinterlegt an einem besonderen Fleckchen Erde eine Tupperdose, die mit kleinen Gegenständen befüllt ist, und baut drumherum eine aufregende Schnitzeljagd mit Hinweisen, Rätseln und Verstecken. Die Startkoordinaten veröffentlicht er auf den entsprechenden Internetportalen, wo jeder angehende Abenteurer sie finden und in sein GPS-Gerät eingeben kann.
Auf den entsprechenden Internetportalen lässt sich leicht feststellen, wo im eigenen Umkreis ein „Cache“ versteckt ist – in Eurem bevorzugten Gassi-Gebiet oder in einem besonders schönen Stückchen Landschaft, das Euch bislang noch völlig unbekannt war. Die elektronischen Koordinaten des Startpunktes stehen ebenso in der virtuellen Beschreibung des jeweiligen Caches wie ausführliche Informationen zu der Rallye, die Schatzsucher erwartet:
Mit welchem Terrain ist zu rechnen – vom einfachen Spaziergang bis zur alpinen Abseil-Tour ist für jeden Geschmack etwas dabei. Über wie viele Kilometer müssen sich die Abenteurer durch den Busch schlagen, bis sie am Schatz angekommen sind? Ist die Rallye auch für Kinder geeignet? Wie schwierig sind die Stationen, die auf dem Weg zum Schatz zu bewältigen sind? Auch, ob eine Route mit Hund gegangen werden kann, ist der Beschreibung im Internet stets zu entnehmen.
Hunde brauchen Kondition
Überlegt vor dem Start, ob Euer Hund die nötige Kondition und Gesundheit für die entsprechende Schatzsuche mitbringt – die meisten Hunde legen unterwegs durch das Hin- und Herpendeln mindestens die doppelte Entfernung zurück wie wir Menschen.
Außer einem fitten Hund braucht der angehende Geo-Cacher natürlich ein GPS-Gerät und die übliche Wanderausrüstung: Festes Schuhwerk, ein Handy für den Notfall, ein Erste-Hilfe-Set (auch für den Hund), Ersatz-Leine und -Halsband. Auf jeden Fall sollte auch Hunde-Trinkwasser für den Vierbeiner eingepackt werden, da es oft unterwegs keine Trinkmöglichkeit gibt und manche Caches einige Stunden Zeit in Anspruch nehmen. Ein praktischer Faltnapf kann dabei gute Dienste leisten.
Hunde-Ausrüstung ist wichtig
Wie bei jeder Wanderung gilt: An der Ausrüstung sollte nicht gespart werden. Geo-Caches führen oft durch einsame Gebiete oder über lange vergessene Pfade; das Risiko sollte minimal gehalten werden.
Überaus praktisch kann es sein, den Hund an Packtaschen zu gewöhnen, in denen er – seiner Belastbarkeit entsprechend – seine eigenen Utensilien tragen kann. Bei steinigem Untergrund sollte auch über einen Schutz für die Hunde-Pfoten nachgedacht werden.
Hunde können beim Geocachen helfen
Doch der Vierbeiner ist bei der Schatzsuche nicht lediglich dekoratives Accessoire. Erfahrene Geocache-Hunde erkennen am Verhalten ihrer Menschen genau, wenn es ein Versteck zu entdecken gibt, und beteiligen sich mit Feuereifer an der Suche. Und Ihr werdet euch wundern, wie schnell Euer Hund den Dreh raus hat:
Frauchens und Herrchens Freude beim Finden eines Verstecks unter Zweigen oder Wurzeln sind für ihn allemal Anlass genug, sich richtig ins Zeug zu legen. Doch der Cache muss vor Nicht-Cachern geheim bleiben – das ist eine eiserne Cache-Regel. Deshalb ist auch bei der Suche auf zwei und vier Beinen Diskretion gefragt.
Wer möchte, kann seinen Hund auch „Schmiere stehen“ lassen und ihm beibringen, auftauchende Passanten mit einem kurzen Bellen anzuzeigen. Das sollte aber nur geschehen, wenn die Rangordnung geklärt ist und der Hund nicht zu territorialem Verhalten neigt.
Der Cache selbst besteht meist aus einem Plastikbehälter mit kleineren Gegenständen und einem Logbuch. Im Logbuch können sich die stolzen Schatzfinder verewigen, aus dem Inhalt des Caches darf ein Souvenir nach Wahl stibitzt werden – der Geo-Cache-Brauch verlangt jedoch, dass ein anderer kleiner Gegenstand als Tauschobjekt zurückgelassen wird. Aufpassen: Die Vierbeiner beteiligen sich meist nur zu bereitwillig und äußerst eifrig an der Auswahl der Souvenirs!
Es gibt verschiedene Varianten der Schatzsuche für verschiedene Geschmäcker, und nicht alle sind für Hunde geeignet. Beim Multi-Cache führt die Schatzsuche die Mensch-Hund-Teams über verschiedene Stationen, an denen es Rätsel zu lösen oder versteckte Hinweise zu entdecken gilt, bis am Ende der Route der „Schatz“ wartet. Multi-Caches liegen oft in waldigen Gebieten, in Parks, Auen und Feldern und beinhalten meistens schöne Wanderungen, die für Hunde prima geeignet sind.
Hunde-Sicherheit geht vor
Eine weitere Variante ist der Nacht-Cache, eine Rallye, deren Stationen nur bei Dunkelheit gefunden werden können. Hier gilt für Hundehalter besondere Vorsicht – Geo-Cacher achten sorgsam auf ihre Umwelt und wollen kein Wild stören. Deshalb sollten auf einen Nacht-Cache nur absolut gehorsame Vierbeiner mit kontrollierbarem Jagdtrieb mitgenommen werden.
Lost Place Chaches sind in verlassenen Gemäuern, alten Bunkern oder Ruinen versteckt. Hier sollte man sich die Cache-Beschreibung genau durchlesen, meist steht hier, ob der Ort für Hunde zu gefährlich ist. Denn wie bei jeder Hundesportart gilt natürlich auch hier: Hunde-Sicherheit geht vor!
Viel Spaß wünschen wir Euch beim ausprobieren, gemeinsam suchen und finden! Ihr werdet sehen, auch in Eurem Hund steckt bestimmt ein ganz großer Geo-Cacher!